Nach der letzten von vier Eiszeiten, der Würmeiszeit, zogen sich riesige Gletscher aus dem Voralpengebiet zurück und die heutige typische Voralpenlandschaft kam zum Vorschein.
Vor allem der Lechgletscher hat unsere Gegend geformt. Die Eismassen hatten einmal die Gipfel der Vorberge um mehrere hundert Meter überragt, das mag ihre formende Kraft veranschaulichen.
Kleinere Vorberge der Kalkalpen wurden völlig abgetragen, es wurden tiefe Talsenken und Seebecken ausgehoben und Geröll, Felsmassen und große Blöcke wurden bis zur heutigen Donau
transportiert.
Zunächst bedeckten der Füssener See und der höher gelegene Pfrontener See den überwiegenden Teil des Altlandkreises Füssen. Mit den sich in die Landschaft einschneidenden Gewässern, namentlich dem
Lech, floss immer mehr Wasser ab und es blieben nur die heute beliebten Seen im Füssener Land übrig.
(Eine Ausnahme bilden die beiden künstlichen Stauseen, der Grüntensee und der Forggensee.)
In der noch kahlen Landschaft siedelten sich mit zunehmender Erwärmung immer mehr pflanzliche und tierische Lebewesen an. Damals mag jenes Urrind durch unsere Gegend gestapft sein, dessen
Oberschenkelknochen 2001 im Materal der Kiesgrube vom Ortsteil Lieben zum Vorschein kam.
Dass die Jäger und Sammler der Mittelsteinzeit (ca. 8000 - 4000 Jahre v. Chr.) bereits - wenigstens zeitweise - den Raum um Füssen aufgesucht haben, ist nachgewiesen.
Ein Rastplatz am ehemals viel größeren Hopfensee wurde 2006 wissenschaftlich untersucht. Bei einem Streifzug durch das Gebiet der heutigen Gemeinde Eisenberg mag ein Steinzeitmensch einmal
eine sogenannte "Klinge" verloren haben. Diese fand Jörg Schröppel unter einer Baumwurzel neben dem Weg zum Schlossweiher.
In der Jungsteinzeit (ca. 4000 - 2000 v. Chr.) wurde der Mensch nach und nach sesshaft und hat Getreide angebaut. Aus dieser Zeit könnte ein gelochter Stein stammen, der für einen Mahlstein
gehalten wird. Er lag im Wald, links der Straße von Zell nach Holz.
Beide Funde sind Lesefunde und deshalb nur bedingt aussagefähig.
Eine kontinuierliche Besiedlung der Gemeinde Eisenberg begann erst sehr viel später. Wahrscheinlich waren es Alemannen, die nach der Völkerwanderungszeit hierher kamen und den Urwald gerodet haben.
Aus diesem Grund geht der Dialekt unserer Gegend auf das Alemannische zurück.
Wann die ersten Ansiedlungen entstanden sind, ist für die Gemeinde Eisenberg noch nicht geklärt. Es gibt zwei Rodungswellen, eine zwischen 700 und 900 und eine weitere zwischen 1000 und 1300. Die
Orts- und Flurnamenforschung kann hier noch weitere Erkenntnisse bringen.
Die älteste Urkunde, in der ein Ortsteil der Gemeinde genannt ist, stammt aus dem Jahre 1291. Darin wird ein Dominus Conradus miles de Wizenaeren [Herr Konrad, Ritter von Weizern] genannt.
Nach dem gewaltsamen Tod des Stauferkönigs Konradin V. 1268 auf dem Marktplatz von Neapel und der nun fehlenden Zentralgewalt begann im Füssener Raum ein Poker um Macht und Einfluss. Die
Beteiligten waren der Herzog von Bayern, der Graf von Tirol und der Bischof von Augsburg. Rechtstitel hatten hier auch die Herren von Schwangau und mehr noch, die Herren von Rettenberg.
Letztere besaßen sehr viele Güter in der Gegend zwischen Nesselwang und Seeg. Ihre Nachfolger, die Herren von Hohenegg zu Vilsegg, formten daraus die Herrschaft Eisenberg. Um 1315 erbaute Peter von
Hohenegg als Verwaltungsmittelpunkt und Herrschaftssymbol die Burg Eisenberg.
Zu tiefgreifenden Differenzen - vor allem wegen der Territorialhoheit und der Gerichtsbarkeit - kam es immer wieder mit dem Bischof von Augsburg, dessen Hochstift Eisenberg geradezu umschloss. Im
Jahre 1382 übergab deshalb Bertold von Hohenegg "die vest ze dem Eisenberg" und alles was dazugehörte dem Herzog von Österreich Leopold III. Dabei wurde vereinbart, dass er den Bertold von Hohenegg
und alle seine Nachkommen damit belehnen werde. Damit war Österreich - wenigstens theoretisch - Territorialherr, während der Familie von Hohenegg die Grundherrschaft zustand.
Als Bertolds Tochter Anna von Hohenegg den Friedrich von Freyberg zu Angelberg heiratete, brachte sie ihm die Burg und die Herrschaft mit in die Ehe. Auch er wurde vertragsgemäß damit belehnt und
nannte sich fortan nun "von Freyberg zu Eisenberg".
Unter seinen Kindern und Enkeln erfuhr die Herrschaft zweimal eine Teilung. Um 1415 wurde die Herrschaft Hohenfreyberg abgetrennt und 1467 die Herrschaft Hopferau. Sie verblieben bis zum Beginn des
19. Jahrhunderts im Besitz der jeweiligen freybergischen Familienzweige.
Damals erfuhr das Kurfürstentum Bayern nach den Siegen Napoleons über Österreich einen bedeutenden Gebietszuwachs, unter anderem um das ganze östliche Schwaben. Damit sind bis 1805 auch alle drei
freybergischen Herrschaften bayerisch geworden. Das letzte grundherrliche Recht, ein Patrimonialgericht in Weizern, verkauften die Freyberg-Eisenberg 1830 an den bayerischen Staat.
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